Pflegeschuhe
Wissenswertes über Stationsschuhe in der Pflege
- Was verbirgt sich hinter dem Begriff Pflegeschuhe?
- Wer braucht Pflegeschuhe?
- Welche Eigenschaften sollten Schuhe in der Pflege erfüllen?
- Art des Schuhs und Passform – Das macht einen Stationsschuh aus
- Und wenn ich mehr doch Schutz durch meine Arbeitsschuhe brauche?
- Worauf sollte ich beim Kauf von Pflegeschuhen beachten?
- Wieviel Pflege brauchen Pflegeschuhe?
Was verbirgt sich hinter dem Begriff Pflegeschuhe?
Pflegeschuhe sind in erster Linie für den Einsatz auf Stationen in der Kranken- oder Altenpflege gedacht. Es sind Arbeitsschuhe, die für die Bedürfnisse von Krankenschwestern, Pflegern, Altenpflegekräften oder Freiwilligen in der Pflege entwickelt wurden.
Laut einer Studie der BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) „liegen in der Regel an einem normalen Arbeitsplatz in der stationären Pflege aber keine besonderen Gefährdungen für die Füße vor“. Da der Arbeitgeber in diesem Fall nicht verpflichtet ist, Arbeitsschuhe für die Pflegekräfte zu stellen, sind diese selbst für den Kauf eines geeigneten Schuhwerks verantwortlich. Und da dies erfahrungsgemäß nach bestem Wissen und Gewissen geschieht, sind konkrete Informationen wichtig.
Die offizielle Bezeichnung für solche Arbeitsschuhe lautet Berufsschuh, wenn bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Solche Berufsschuhe mit definierten Schutzfunktionen müssen aber nur getragen werden, wenn eine gewisse Gefahreneinschätzung vorliegt.
Wer braucht Pflegeschuhe?
- Krankenpflegepersonal
- Altenpflegepersonal
- Laborpersonal
- Radiologiepersonal
- Freiwillige Dienste
- Ärztliche Mitarbeiter
- Studenten
- Auszubildende
Welche Eigenschaften sollten Schuhe in der Pflege erfüllen?
Das wissen Sie: Pflegekräfte müssen bei ihrer Tätigkeit im Krankenhaus oder in einer Pflegeeinrichtung häufig lange Wege zu Fuß zurücklegen. Auch ist Standsicherheit bei den pflegerischen Tätigkeiten gefragt, zum Beispiel bei der Patientenmobilisation oder den Patiententransfers. Da kommt es auf den richtigen Arbeitsschuh in der Pflege an.
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) dokumentiert regelmäßig meldepflichtige Stolper-, Sturz- und Rutschunfälle aus dem Bereich „Pflege“. Dabei wurde der Zusammenhang von Unfällen und dem Schuhwerk hergestellt. Auf dieser Basis hat die BGW bestimmte Eigenschaften für Schuhe in der Pflege, also auch für Pflegeschuhe hervorgehoben. Einige Punkte haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Gepflegter Auftritt auf Station: Super Birki
Art des Schuhs und Passform – Das macht einen Stationsschuh aus
- Da das Risiko von Verletzungen am Knöchel oder durch schwere herunterfallende Gegenstände gering ist, ist ein Halbschuh als Stationsschuh ausreichend. Auch ein an der Ferse offener Arbeitsschuh mit verstellbarem Riemchen erfüllt diesen Anspruch.
- Der Schuh sollte optimal passen und die Brandsohle (die Innensohle) möglichst der individuellen Fußform entsprechen. Das sorgt für optimale Standsicherheit.
- Weil häufig Betten, Rollstühle und Tragen geschoben und verschiedene Funktionen an den Betten mit dem Fuß bedient werden, sollte der Stationsschuh dafür stets gut sitzen und die mechanischen Belastungen aushalten.
- Der Arbeitsschuh sollte an Zehen und Vorfuß geschlossen sein, da es zum Verschütten von Flüssigkeiten kommen kann und auch Gegenstände wie Scheren, Kanülen oder Glasfläschchen können herunterfallen können.
- Die Zehen sollten im Schuh ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Und auch das kennen Sie: Die Füße können im Verlauf einer Arbeitsschicht anschwellen. Das ist es vorteilhaft, wenn man den Sitz des Schuhs mit Klettverschlüssen, Schnürsenkeln oder Fersenriemchen regulieren können.
Sohle – rutschfest durch die Schicht
- Grundsätzlich sollten Arbeitsschuhe, die in der Pflege eingesetzt werden, eine rutschhemmende Sohle haben, da es im Pflegealltag immer wieder zu Feuchtigkeit auf dem Boden kommen kann.
- Und wie sieht so eine Sohle aus? Je größer das eingearbeitete Profil ist, desto weniger rutscht der Schuh auf nassen Bodenbelägen. Eine weiche Außensohle kann zudem durch Verformung die Auftrittsfläche auf dem Boden vergrößern. Das sorgt für mehr Haftung und Reibung.
- Vorsicht: Harte Sohlen führen eher zum Ab- und Wegrutschen und geben dem Träger ein unsicheres Gefühl.
- Arbeitsschuhe in der Pflege, die als offizielle Berufsschuhe gelten, sollten eine rutschhemmende Sohle nach europäischen Norm EN ISO 20347 haben.
- Ist ein Stationsschuh mit antistatischer Sohle gefragt, sollte diese Schutzfunktion auch nach EN ISO 20347 geprüft sein.
Gehen sicher, auch beruflich: Skechers Stationsschuhe
Sie kennen sie als begehrte Sneaker aus dem Privatleben: die Skechers. Sie sind bekannt für einen hohen Tragekomfort mit bequemer Innensohle. Und dabei sehen sie auch gut aus. Entdecken Sie diese Marke auch im Berufsleben als Stationsschuhe in verschiedenen Ausführungen. „Skechers auf der Station, darf das denn?“, werden Sie sich fragen. Ja. Denn diese Stationsschuhe von Skecher entsprechen der EN ISO 20347. Die Norm, die die Anforderungen an Berufsschuhe regelt. Der Skechers-Schnürschuh „Glendale“ für Damen beispielsweise entspricht der leichtesten Sicherheitsklasse OB für Berufsschuhe und bietet die höchste Stufe der Rutschhemmung SRC. Skechers gehen also auch beruflich. Ganz sicher.
Obermaterial – pflegeleicht und langlebig
- Natürlich widerstandsfähig: Arbeitsschuhe aus Leder oder Schuhe aus Kunstfasern mit Lederfütterung schützen den Fuß besser vor Verletzungen durch herunterfallende spitze Gegenstände.
- Neben dem Schutz ist aber auch wichtig, dass das Obermaterial genügend Bewegung zulässt und ein angenehmes Gefühl des Fußes im Schuh möglich macht.
- Leder schafft zudem ein gutes Klima im Schuh. Denn es bindet Feuchtigkeit und sorgt so dafür, dass der Fuß trocken bleibt.
- Außerdem ist Leder besonders strapazierfähig. Es passt sich der individuellen Form des Fußes und seinen Besonderheiten dauerhaft an, ohne an der Oberfläche brüchig zu werden. Das hilft auch gegen Druckstellen.
Und wenn ich doch mehr Schutz durch meine Arbeitsschuhe brauche?
Sie erwarten mehr Gefahren für Ihren Fuß, als sonst in der Pflege üblich? Dann sollten Sie einen Arbeitsschuh wählen, der Ihnen mehr Schutz bietet. Der Verband der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, kurz DGUV, legt dabei die Sicherheitsanforderungen fest. Im Allgemeinen gelten die Richtlinien für die PSA (Persönliche Schutzausrüstung). Dazu gehören auch Berufsschuhe. Je nach Sicherheitsanforderungen unterscheidet die DGUV folgende Schuhgruppen je nach Schutzfunktion:
Berufsschuhe
Sie sollten immer mindestens einen schützenden Bestandteil bieten, zum Beispiel eine rutschhemmende Sohle in der Pflege. Eine Zehenkappe kann, muss aber nicht.
Schutzschuhe
Hier kommt mehr Sicherheit in Gang, beispielsweise in Form von Zehenkappen. Die müssen aber maximal nur 100 Joule aushalten.
Sicherheitsschuhe
Mehrere Sicherheitsklassen mit besonderen Sicherheitsanforderungen wie durchtrittsichere Sohlen oder besondere Wasserfestigkeit. Hier widersteht der Zehenschutz bis 200 Joule bei Stößen oder Gewichten.
Fragen Sie Ihren Arbeitgeber, welches Niveau an Schutz nötig, wenn ein Stationsschuh für Sie nicht reichen sollte.
Worauf sollte ich beim Kauf von Pflegeschuhen beachten?
Bequem muss er sein Ihr neuer Stationsschuh. Ein guter Berufsschuh muss passen: Auch aus Sicht der Optik. Denn jeder hat seinen Stil und der darf auch während der Schicht in der Pflege mitlaufen. Darüber hinaus gibt es noch ein paar wichtige Tipps, die auch die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) auf Ihrer Webseite Ihren Versicherten mit auf den Weg gibt:
1. Die Basis guter Pflege
Wählen Sie grundsätzlich Schuhe, die Ihnen Halt geben und dauerhaft bequem sind. Denn sind Ihre Füße ohne Stress unterwegs, sind Sie es auch.
2. Spielraum für Ihre Zehen
Lassen Sie Ihren Zehen eine Daumenbreite Platz bis zur Schuhspitze. Das macht sich bei jedem Schritt positiv bemerkbar und im Stehen hilft es bei der Entspannung.
3. So weit so gut
Ihr Stationsschuh soll Ihren Fuß perfekt umschließen, ihn aber keinesfalls einengen. Wird es am Ende eines langen Tages doch mal enger im Schuh, regulieren Sie die Weite einfach mit Schnürsenkel, Klettverschluss oder Fersenriemchen nach.
4. Profil für den Profi
Achten Sie auf eine Sohle mit einem guten Profil. Die sicherten Ihren Stand, auch gegen Ausrutschen. Besser noch, der gewählte Schuh ist ein Berufsschuh und hat eine Rutschhemmung nach EN ISO 20347
5. Nicht hoch hinaus
Verzichten Sie auf hohe Absätze. Für ständiges Gehen und Stehen bieten flache Schuhe in der Pflege den höheren Komfort. Außerdem dämmen Sie die Gefahr umzuknicken damit maximal ein.
6. Wechselschicht für die Schuhe
Wer mehr als ein Paar Arbeitsschuhe hat, hat auch mehr Möglichkeiten, die Schuhe lüften zu lassen und seine Füße durch den Schuhwechsel zu stimulieren. Sie lieben doch auch Abwechslung.
7. Ohne Druck arbeiten
Schauen Sie bei Pflegeschuhen nach einer Dämpfung im Fersenbereich. Das sorgt für einen angenehmen Auftritt und ermüdungsfreies Gehen.
8. Gut gebettet
Bieten Sie ihrem Fuß einen Stationsschuh mit einer anpassungsfähigen Innensohle. So kann er sich darin sein individuelles Fußbett formen. Sie haben bereits Einlagen. Dann sollten diese in den Schuh passen.
9. Geschlossene Gesellschaft
Sorgen Sie immer mit geschlossenen Schuhen dafür, dass Ihre Zehen unter sich bleiben und keine ungebetene Gesellschaft bekommen. Ist der Schuh hinten offen, gibt ein Fersenriemen den nötigen Halt.
Wieviel Pflege brauchen Pflegeschuhe?
Pflege ist mehr Berufung als Beruf. Aber kümmern Sie sich auch Dann kümmern Sie sich am besten so um Ihre Schuhe, als seien es Ihre Patienten. Sie werden es Ihnen danken und Sie auf Schritt und Tritt auf der Station sicher begleiten. Außerdem: Ihre Pflegeschuhe sind auch wichtiges Werkzeug Ihrer Arbeit. Gute Arbeit schafft man nur mit gutem Werkzeug.
Beobachtung: Nach jeder Schicht schauen, ob der Schuh Schaden genommen hat. So können Sie rechtzeitig reagieren und erleben bei der Arbeit keine bösen Überraschungen.
Prävention: Lagern Sie den Schuh luftig und trocken in der arbeitsfreien Zeit. Geht es dann wieder zur Schicht, nutzen Sie einen Schuhanzieher beim Anziehen. Der schützt den Fersenbereich dauerhaft vor Schäden.
Grundpflege: Im Fall der Fälle sollten unhygienische und aggressive Substanzen sofort entfernt werden. Feuchtes Nachwischen verbessert das Ergebnis. Das steckt der Schuh gut weg, wenn Sie sein Obermaterial dauerhaft pflegen. Vertrauen Sie dabei auf die Hinweise des Herstellers für die optimale Pflege.
Dehydrierschutz: Manchmal geht richtig was daneben. Feuchte Schuhe sollten Sie nie an der Heizung oder anderen Wärmequellen trocknen. Leder beispielsweise kann dann stark austrocknen und so brüchig werden. Dadurch wird die Oberfläche anfälliger für Schäden und lässt Flüssigkeiten sofort durch.
Wechselwirkung: Ist Ihr Schuh so beschädigt, dass er Ihnen nicht mehr den gewünschten Schutz bieten kann, sollten Sie schnellstmöglich für Ersatz sorgen. Beispiele: poröses
Obermaterial gefährdet Ihre Standsicherheit, eine defekte Sohle schützt nicht sicher vor dem Ausrutschen. Der Wechsel wirkt in diesem Fall sofort.
Quelle: BGW_Leitfaden zu Schuhen in der Pflege.pdf – auf www.bgw-online.de/DE/Arbeitssicherheit-Gesundheitsschutz/Grundlagen-Forschung/GPR-Medientypen/Wissenschaft-Forschung/ASU-Schuhwerk-Pflegeberufe.html