Lichttechnik
Erhellende Infos zur Lichttechnik im Gesundheitswesen
Ob bei invasiven operativen Eingriffen oder bei endoskopischen Operationen, überall gilt: optimales Licht für optimale Sicht. Um das zu erreichen, sind neben dem Einsatz optimaler technischer Ausstattung auch einige Grundlagen zur OP-Beleuchtung zu beachten. Und natürlich gibt es auch in diesem Medizintechnik-Bereich DIN-Normen als klare Richtlinie. Welche Leuchten und Lichtlösungen gibt es? Wann setzt man am besten LED– oder Xenon-Licht ein? Und gibt es Lichtsysteme für den OP mit Kamera-Ausstattung? Im Folgenden wollen wir wenig Licht ins Dunkle bringen, damit Sie Antworten auf Ihre Fragen finden.
Klare Erfolgsaussichten im OP: die richtige Lichttechnik
Alles geregelt: Auch für die OP-Beleuchtung gibt es eine Norm. Die DIN 5035-3 definiert die Beleuchtung am Arbeitsplatz mit künstlichem Licht. Denn das ist in Operationssälen und anderen Funktionsbereichen essentiell, weil es oft keine natürlichen Lichtquellen gibt. In der Regel ist die Lichttechnik im OP in Form einer OP-Leuchte an der Decke befestigt, um die Bewegungsfreiheit am OP-Tisch nicht einzuschränken. Bei Lampen im Operationsbereich wird normgerecht eine Leistung von maximal 160.000 Lux vorausgesetzt. Das entspricht der Stärke des Sonnenlichtes und sorgt gleichzeitig für eine angemessene Ausleuchtung des Operationsgebietes. Unerwünschter Nebeneffekt bei Leuchtmitteln älterer Generation: sie setzen Wärme frei. Dies belastet Operateur und Patient gleichermaßen. Und es begünstigt das Austrocknen des Gewebes im Operationssitus. Mit neuen Leuchtmitteln wie beispielsweise LED wird dies vermieden und als positive Nebenwirkung reichlich Energie eingespart. Auch Kopflampen, die den Blick von Operateuren individuell ausleuchten, sind mit LEDs ausgestattet, die mit leicht tragbaren Batterie-Einheiten gespeist werden. In manchen Fachbereichen werden Deckenbeleuchtung und Kopflampe auch kombiniert, um eine maximale Sicht zu ermöglichen.
Eine weitere wichtige Orientierung für die Lichttechnik im OP ist die Norm 60601-2-41 der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) – ein Zusammenschluss großer internationaler Hersteller von Leuchten im Gesundheitswesen, der seit 1999 die Sicherheitsanforderungen an Operations- und Untersuchungsleuchten definiert und reguliert. Zu der weltweit tätige Organisation gehören auch Vertreter der nationalen elektrotechnischen Komitees. Deshalb werden Sie auch in Ihrem Krankenhaus Lichttechnik mit Hinweis auf diese Norm finden und sich darauf verlassen können.
Das kleine Einmaleins beim Einsatz von OP-Leuchten
Licht an! Aber was ist bei der Anschaffung und auch beim Einsatz von OP-Leuchten zu beachten, bevor der Schalter umgelegt werden und der Operateur zum Schnitt schreiten kann? Eigentlich sind es seit immer diese vier Eckpunkte, die beim Einsatz von Leuchten im OP die Basis bilden: Beleuchtung, Lichtvolumen, Wärme- und Schattenmanagement.
Beleuchtung: Hier muss man die richtige Balance zwischen maximal gutem Sichtverhältnis und minimal geringer Blendung für die Augen der Operierenden sorgen. Das bedeutet: Die nach der DIN 5035-3 festgelegte Leuchtkraft von 160.000 Lux muss richtig eingesetzt werden.
Schattenmanagement: Wo Licht ist, ist auch Schatten. OP-Leuchten sollten so konstruiert sein, dass sie ihr Licht bestens am Operationsgebiet verteilen und Schatten maximal vermeiden. manchmal ist auch der Einsatz einer zweiten Lichtquelle, zum Beispiel einer Stirnlampe nötig.
Lichtvolumen: Je tiefer, desto besser. Gerade bei Operationen, die tief im Körper des Patienten stattfinden, ist eine dreidimensionale dringlich notwendig, um für optimale Sichtverhältnisse zu sorgen. Hier heißt die Lösung: Mehrere Leuchtfelder miteinander zu kombinieren.
Wärmemanagement: Weniger ist mehr. Weniger Wärme schützt bei der OP Gewebe vor der Austrocknung. Die Wärme misst man am besten hier: Leuchtfeld und Leuchtenkörper. Die Lösung: Hochwertige Operationsleuchten mit LEDs für bessere Therapieergebnisse.
Xenon, LED und Lux: Lichttechnik heute
Die Geschichte der Lichttechnik im OP ist so lang, wie die Liste der Leuchtmittel ist dort eingesetzt wurden und werden. Hochleistungs-Leuchtmittel wie Hochdruck-Entladungslampen, Halogen-Lampen oder Xenon-Lampen finden sich in modernen Operationssälen als medizinische Beleuchtung heute kaum mehr. Sie sind durch energiesparende und leistungsstarke LEDs ersetzt worden. Neben der gewünschten Leuchtkraft bieten sie auch eine erhöhte Ausfallsicherheit. Und was auch wichtig ist: Das Wärmemanagement ist bei LED OP-Leuchten leichter zu handhaben, weil diese kaum Wärme abstrahlen. Auch Stirnlampen, die den Blickwinkel des Operateurs direkt erleuchten, sind meist mit LED ausgestattet. Zusätzlich können an der Halterung der Stirnlampe auch Kameramodule angebracht werden. So kann die OP aufgezeichnet oder direkt in einen Hörsaal für Studierende übertragen werden – bestens ausgeleuchtet. Xenon-Licht findet sich heute in der Regel als Lichtquelle für Endoskope – für endoskopische Untersuchungen oder für die Optik bei mikroinvasiven chirurgischen Eingriffe. Aber egal welche Lichttechnik eingesetzt wird, wichtig ist, dass die angeforderte Lux-Zahl stimmt.
Stehen meist allein da: Untersuchungsleuchten
Im Gegensatz zu OP-Lampen, die meist mehrere Lichtquellen haben, die sich bündeln lassen, sind Untersuchungslampen eher Einzelgänger. Gut platziert bringen sie als singuläre Lichtquelle ausreichend Licht ins Dunkle, wenn der Untersuchende Körperstellen in Augenschein nimmt. Untersuchungsleuchten können als Wand-, Decken- und Standlösung oder als mobile Lösung eingesetzt werden. Als mobile Lichtquelle sollten die Rollen bremsbar sein, um die Unfallgefahr zu reduzieren. Auch bei dieser Art von Lichttechnik ist die Norm DIN 5035-3 zu beachten, die die Anforderung an künstliches Licht am Arbeitsplatz beschreibt.
Weitere Fragen zu Normen und Sicherheit beantwortet entweder der Sicherheits- und Gerätebeauftragte Ihrer medizinischen Einrichtung. Oder Sie wenden sich an uns. Wir erleuchten Sie gern, wenn es um Lichttechnik in Krankenhäusern, Kliniken oder Praxen geht.